von Sarah Perry
Wir befinden uns im viktorianischen England. Cora, gerade Witwe geworden, verlässt mit ihrem autistischen Sohn und seiner Gouvernante London und zieht nach Essex, wo sie ihrer Leidenschaft, den Naturwissenschaften, frönen kann.
Schon bald hört sie nicht nur von der legendären „Essex Serpent“, einem Seeungeheuer, das Menschen beeinflusst und tötet, sondern trifft auch auf den Pfarrer William, zu dem sie eine besondere Freundschaft entwickelt.
Dieses Buch ist geprägt von seinen sehr speziellen, stark überzeichneten Charakteren und der sinnbildhaften Verkörperung der Zeit, in der sie leben. Da ist der Kirchenmann, seiner Frau stets treu ergeben, der nicht an ein gottloses Wesen wie die Essexschlange glauben kann. Da ist die junge Dame aus der höheren Gesellschaft, die – befreit von den gesellschaftlichen Pflichten als Ehefrau – auf die Suche nach dem natürlichen Ursprung alles Lebens geht und in der Schlange eine bislang unentdeckte Tierart vermutet. Da sind der Arzt und sein Freund, die Anästhesie und neuartige Operationen erforschen und vorantreiben. Da ist die Kinderfrau, die sich für die Unterschicht einsetzt. Figuren voller Symbolik, in sich schlüssg, dennoch berechenbar.
Es steckt sehr viel Liebe zu Details in dieser Geschichte, viel Wissen über den historischen Hintergrund, ein wunderbarer Schreibstil – doch leider hat die Autorin so stark mit Bildern und Metaphern gearbeitet, dass ich mich beim Lesen oft in den Deutschunterricht versetzt fühlte und nicht so recht in das Geschehen eintauchen konnte.
Wer Spannung sucht, liegt mit diesem Roman falsch.
Wer interessante Persönlichkeiten, eine etwas düstere Atmosphäre und bedeutungsvolle Verwicklungen mag, wird Gefallen an „The Essex Serpent“ haben.
Den Symbolismus mochte ich, aber ich stelle fest, dass ich eben doch lieber Romane lese, die plot-driven sind, als solche, die character-driven sind, was The Essex Serpent ja eindeutig ist. Deshalb war es für mich leider auch kein 4-Sterne- Buch.
Ja, ich mag auch lieber plot-driven Bücher. Hier wäre es schon erholsam gewesen, hätte es ein paar „normale“ Figuren gegeben – irgendwie hat ja jede einzelne eine Macke ;-) Aber alles in allem ist es zumindest kein schlechtes Buch, hatte mir allerdings etwas mehr erhofft.
Ach, das die Charaktere alle spleenig waren, hat mich eigentlich nicht gestört, ich fand nur, dass die Charakterisierung zu sehr im Mittelpunkt steht. :-)
Äh, kein 5-Sterne-Buch, meinte ich.
Das ist so ein Zufall, Ich lese gerade The Essex Serpent auf meinem Kindle und bin 70% durch. Zuerst eine kurze Erklärung. Ich bin Englanderin, wohne seit 50 Jahren in der Schweiz, mit ein Schweizer Ehemann seit 47 Jahre und spreche Schweizerdeutsch die ganze Tag, aber mache immer noch Felhler, besonders in Schriftdeutsch. Ich bin Ursprünglich von London, Bethnal Green, East End and viele meine Verwandter sind in Essex hauptsachlich Romford and Dagenaham und ich kenne die Gebiet ziemlich gut, zwar bin noch nie in Colchester wo mein Onkel wohnte und wo diese Ortschaft ziemlich wichtig ist in diesem Buch. Essex ist voll von kleine Dörfli und jeder schöner als die andere. Besonders das Gebiet in der nähe von diverse Fluss. Deshalb lese ich diese Buch, besonders auch, weil die Viktorianische Zeitalter interessiert mich. Ich fand was du schreibst sehr interessant über die diverse Charakter in diese Buch und habe nicht viel mehr zu sagen dazu. Ich finde die Sachverhalt von diese Buch etwas langweilig ab und zu, aber bin gespannt was mit diese Serpent ist. Ich glaube nicht ein ein Lochness monster oder so etwas.
Uebrigens, entschuldige meine deutsch, so perfekt bin ich nicht.
Dein Deutsch ist prima.
Ich liebe England. Ich habe ein Jahr in East Anglia studiert, also nicht weit entfernt von Essex. Daher lese ich auch sehr gern Bücher, die in dieser Gegend oder in London spielen.
Die Atmosphäre hat die Autorin wirklich sehr gut beschrieben, gerade am Meer ist es ja immer etwas „düster“ und es herrschen andere Wetterverhältnisse als im Landesinnern.
Viel Spaß weiterhin beim Lesen und danke für deinen Kommentar :-)
Ich war noch nie in East Anglia, möchte das aber auf jeden Fall noch nachholen! Mir hat die Auflösung des Buchs gut gefallen :-)