Titel: Bad Feminist
Autorin: Roxane Gay
Verlag: Harper Perennial
Inhalt:
„In these funny and insightful essays, Roxane Gay takes us through the journey of her evolution as a woman (Sweet Valley High) of color (The Help) while also taking readers on a ride through culture of the last few years (Girls, Django in Chains) and commenting on the state of feminism today (abortion, Chris Brown). The portrait that emerges is not only one of an incredibly insightful woman continually growing to understand herself and our society, but also one of our culture.“
Rezension:
Wie ich HIER schon einmal erklärt habe, finde ich zu einigen Themen einfach keinen Zugang. Dazu gehört u.a. der Feminismus.
Dennoch möchte ich ihn gern verstehen, möchte begreifen, warum die Dinge sind, wie sie sind und vielleicht einen Weg finden, meinen Teil zu einem besseren Gelingen beizutragen.
Von Roxane Gay, einer amerikanischen Professorin und Autorin, hatte ich mir viel erhofft, beherrscht sie doch Sprache und – so dachte ich – Argumentation.
Doch ich fand nicht, was ich suchte.
Die Autorin beginnt mit Essays über ihre eigene Geschichte, die nicht uninteressant war, aber auch nicht zu vielen Einsichten verhalf.
Der Rest des Buches ist zwar nach Themen unterteilt (z.B. „Gender & Sexualitiy“, „Race & Entertainment“,…“, doch in allen Abhandlungen drehte sich viel um sie selbst, ihr traumatisches Erlebnis in ihrer Jugend und ihre Erfahrungen als „woman of color“ in einer überwiegend weißen Umgebung.
Für mich boten diese Artikel zu wenig Struktur, mir fehlten Thesen, Argumente, Gegenargumente, oft verlor ich beim Lesen den roten Faden und die meiste Zeit hab ich mich gefragt „was will sie damit sagen?“.
Eigentlich ist der Titel unpassend gewählt. Er ist eher auf die Zielgruppe, der man dieses Buch verkaufen möchte, ausgerichtet als auf den Inhalt. Irgendwem muss man diese sehr persönlichen Beiträge schmackhaft machen, also entscheidet man sich für „Bad Feminist“ und setzt auf eine weibliche, einigermaßen gebildete Leserschaft.
Doch allein die Tatsache, dass eine Akademikerin sich zu Frauenthemen und Rassenproblemen äußert, macht das Buch nicht zu einem feministischen Werk.
Es fehlt an Substanz, an Schlussfolgerungen und Ideen, den unerwünschten Zustand zu optimieren. Teilweise ließt es sich stark nach einem „Rant“, Gay schwadroniert ein wenig vor sich hin…
Ich denke, dem Buch hätte es besser getan, hätte man weniger, dafür substanzvollere Essays gewählt. Es gibt gute Gedanken in „Bad Feminist“, wichtige Einsichten und starke Ansätze. Allerdings gehen sie in der Masse an strukturlosen Gedanken unter.
Ich möchte dem Buch keine Bewertung geben, aber eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen. Das Thema „Feminismus“ bleibt mir so fremd wie zuvor.
Hallo Sonja,
interessanter Einblick. Habe bisher überwiegend positives von dem Buch gehört, aber irgendwie dennoch gezögert es zu kaufen…
Werde wohl mal abwarten und erst noch ein paar Rezensionen lesen!
Sonnigen Sonntag, Jennifer