Titel: Club der Romantiker
Autor: Frank P. Meyer
Verlag: Conte Verlag
Inhalt:
„Für ein Treffen mit früheren Kommilitonen kehrt Peter Becker nach Oxford zurück. Doch der eigentliche Grund für seine Reise ist Laureen Mills Beerdigung. Als ihre Leiche jetzt, über zwei Jahrzehnte nach ihrem spurlosen Verschwinden, gefunden wird, erwartet niemand mehr ernsthaft die Aufklärung dieses Falles. Zur selben Zeit sind weitere Ehemalige in Oxford, die die College-Bibliothekarin kannten: Louise, Ed, Brandy Jones und der Bischof – allesamt Mitglieder im exklusiven »Club der Romantiker«. Inspector Osmer ahnt nichts von der Verbindung der Clubmitglieder zur Toten, und sein Vorgesetzter will, dass der alte und scheinbar unlösbare Fall endlich zu den Akten gelegt wird. Aber der Zufall und ein immer nervöser werdender Ex-Romantiker spielen dem Ermittler und seinem übereifrigen Sergeant in die Hände. Ein spannender und überraschender Roman vor und hinter den Kulissen des altehrwürdigen Oxford.“
Meinung:
Frank P. Meyer war mir bereits von seinem sehr amüsanten Buch „Normal passiert da nichts“ bekannt. Nun erschien im Conte-Verlag sein Kriminalroman „Club der Romantiker oder Das Rätsel um Lauren Mills“, von dem ich dankenswerterweise auf der Frankfurter Buchmesse ein signiertes Exemplar bekam.
Ich mag den Conte-Verlag und ich mag Krimis, hatte also schon ein paar Erwartungen, als ich mit dem Lesen begann – und ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil!
Bereits nach den ersten Seiten war mir klar, dass ich dieses Buch lieben würde, spielt es doch in Oxford inmitten des englischen Studentenlebens. Ich selbst habe vor gut 20 Jahren ein Trimester in Norwich studiert und die Geschichte hat so einige Erinnerungen geweckt wie beispielsweise an die „Freshers‘ Fair“ in der „Freshers‘ Week“, wenn sich all die universitären Clubs vorstellen und man erste Kontakte knüpfen kann. Und von diesen Clubs gibt es unzählige und zu allen Themen. Meine Wahl fiel damals auf den „Jugglers Club“ und den „Fencing Club“. man musste nur aufpassen, vor lauter Clubs das Studieren nicht zu vergessen.
Der Protagonist in dieser Story, ein gebürtiger Primstaler, entscheidet sich für den „Club der Romantiker“, in dem sich Studenten regelmäßig über Dichter aus der Romantikepoche austauschen. Dass ihm dieser Club zum Verhängnis wird, erfährt man bereits zu Beginn des Buches. Unklar ist allerdings, wie es dazu kommen konnte. Es handelt sich also nicht unbedingt um ein Whodunnit, sondern eher um ein Whathappened. Es gibt auf dem Weg jedoch so ein paar Überraschungen.
Was mir besonders gut gefallen hat, waren die Verknüpfungen „als Student in Oxford“ und „aufgewachsen in Primstal“, die sehr humorvoll erzählt werden und die noch mehr Spaß machen, wenn man bereits „Normal passiert da nichts“ gelesen hat. Ich sag nur „Rückbanks-Elfie“…
Auch die Charaktere fand ich interessant, schillernd und – denk ich an meine Englandzeit zurück – ziemlich realistisch beschrieben, gibt es doch an englischen Campusuniversitäten viele Menschen aus aller Welt mit unterschiedlichen Hintergründen. Jede Gruppe hat ihre eigene Dynamik und Eigenheiten, aber hat man erst einmal seine „Peers“ gefunden, kann der Spaß beginnen. Zum Glück geht das aber nicht immer so aus wie hier.
Hach, es tat richtig gut, in diese Geschichte einzutauchen, die nicht nur schöne Erinnerungen weckte, sondern auch ausgesprochen flüssig, mit viel Witz und spannend geschrieben ist. Ich hab mich mehrfach beim Lesen zurück nach England gewünscht. Na, wenigstens lebe ich im Saarland und war auch schon in Primstal unterwegs. Ob es die Schrauber dort tatsächlich gibt? Es würde ich jedenfalls nicht wundern.
„Der Club der Romantiker“ ist ein Buch, das man zu Weihnachten sehr gut verschenken oder sich selbst gönnen kann. Absolut empfehlenswert!
das ist etwas für mich, danke…