5 Bücher, 5 Kapitel – Lesen oder lassen?

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Ich muss langsam den SUB ein wenig rigoroser aussortieren, da in letzter Zeit einige Bücher hinzugekommen sind, die ich *wirklich* gern lesen würde. Aber solang ich jedes Buch aufhebe, das mich auch nur ansatzweise interessiert, wird das nie was mit dem SUB-Abbau.

Also geht es diese Woche etwas strenger weiter…

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Dieses Mal habe ich tief in die hinteren Regalplätze gegriffen.

34950023„Days without end“ von Sebastian Barry

Ich wollte 2017 die Man-Booker-Longlist lesen. Haha. Dies war eins der Bücher davon.

Erster Satz: „The method of laying out a corpse in Missouri sure took the proverbial cake.“

Wir treffen auf eine männliche Hauptfigur, die von ihrer Vergangenheit erzählt. Er berichtet davon, wie er seinen besten Freund John Cole kennenlernte und wie sie begangen, sich gemeinsam durchs Leben zu schlagen. Zwei Jahre lang unterhielten sie in einer Bar als Mädchen verkleidet die Bergmänner, doch als sie immer männlicher aussahen, waren sie gezwungen, sich eine andere Tätigkeit zu suchen.

Mein Eindruck: Es ist sicherlich keine leichte Geschichte. Ihr wohnt eine gewisse Melancholie inne, die von einer Freundschaft berichtet, die vermutlich für einen der beiden Jungs nicht gut ausgehen wird.

Lesen oder lassen?
Lesen, da ich denke, dass es ein Buch mit Tiefgang ist, das man durchaus mal gelesen haben sollte.


32944741„Saturns Kind“ von Nichelle Nichols und Margaret Wander Bonanno

Das Buch stammt aus einem Bücherschrank. Ich mag SciFi-Stories und lass mich gern überraschen.

Erster Satz: „Die beiden Wesen hatten es sich auf Saturnas Schultern bequem gemacht.“

Prolog und erstes Kapitel bestehen hauptsächlich daraus, uns die Welt zu zeigen, in der wir uns befinden. Wir folgen einer von vier Spezies, die sich auf einem Raumflug befindet, sich ein wenig verirrt hat und in der Nähe von Saturn angekommen ist. Wir erfahren, dass auch die „Erdlinge“, zu denen es bislang keinen Kontakt gab, zu Saturn unterwegs sind bzw. genauer genommen zu dessen Mond „Titan“.

Mein Eindruck: Wenn eine Geschichte nicht mit irgendeiner interessanten Handlung beginnt, fällt mir der Einstieg immer schwer. Diese verlief sich schon nach den ersten beiden Seiten im Nichts für mich.

Lesen oder lassen?
Lassen, klingt ziemlich langweilig.


13725418„Katzenauge“ von Margaret Atwood

Vermutlich stammt dieses Buch aus einem meiner Flohmarktfunde. Es steht jedenfalls schon eine ganze Weile in meinem Regal.

Erster Satz: „Die Zeit ist keine Linie, sondern eine Dimension, wie die Dimensionen des Raums.“

Ich musste hier zwei Kapitel lesen, da das erste sehr kurz und nichtssagend ist. Wir treffen auf zwei Mädchen, die in die Stadt fahren und wechseln dann in die Zukunft, aus der eins der Mädchen, nun eine ältere Frau, sich an diese Szene erinnert, während sie erneut in diesen Teil der Stadt unterwegs ist, der sich in all den Jahren sehr verändert hat. Sie überlegt sich, wie es ihrer Freundin wohl ergangen ist und malt sich Horrorsituationen aus.

Mein Eindruck: Ich nehme an, dass es eine sehr charakterlastige Erzählung ist, in der es um das Zwischenmenschliche geht. Das bietet sicherlich einen interessanten Einblick in die menschliche Psyche, aber ich benötige mehr Handlung, um ein Buch aufmerksam lesen zu können.

Lesen oder lassen?
Lassen. Ich glaube, Frau Atwood und ich werden so schnell keine Freunde, vielleicht muss ich für ihre Bücher noch ein wenig älter und reifer werden.


3085198„Canyon“ von Douglas Preston

Noch ein Bücherschrankbuch, das schon ewig bei mir ist.
Schön ist die handgeschriebene Widmung auf der ersten Seite: „Danke für Deine Hilfe das ganze Jahr über, und das Du immer Zeit für uns hast. Otto u. Gaby 30.11.2007“

Erster Satz: „Am elften Dezember 1972 erreichte die letzte bemannte Apollo-Mondmission den Landeplatz im Taurus-Littrow-Krater, einem eindrucksvollen, von Bergen umringten Tal am Rand des Mare Serenitatis.“

Die Mindmission bringt einen Stein vom Mond mit, der zunächst archiviert wird, dann aber spurlos verschwindet, inkl. aller Aufzeichnungen darüber.
Weiter geht es im ersten Kapitel mit einem Mann, der sich in einem Canyon befindet und kurz davor steht, etwas zu finden, was sein Leben verändern soll. Doch dann wird er erschossen.

Mein Eindruck: Ich bin ja wirklich ein Fan von Douglas Preston. Seine Bücher sind immer spannend und beinhalten immer ein übernatürliches Element, das der Story einen ganz eigenen Twist gibt. Hier kommt mir der Anfang allerdings sehr bekannt vor und ich meine, mich an den Rest der Geschichte erinnern zu können.

Lesen oder lassen?
Lassen, ich glaube, ich habe „Canony“ irgendwann einmal als Hörbuch gehört (und nicht dokumentiert). Überhaupt funktioniert Preston für mich gehört besser als gelesen.


12736102„Das Land der verlorenen Träume“ von Caragh O‘ Brien

Das ist das zweite Buch einer Trilogie. Das erste hatte mir recht gut gefallen, so dass ich das zweite im Anschluss auch gekauft habe.

Erster Satz: „Sie packte den Griff ihres Messers fester und taumelte zurück ins Dunkel.“

Die sechzenjährige Gaia befindet sich mit ihrer Schwester, die zwei Wochen zuvor auf die Welt gekommen ist, auf der Flucht. Sie wird von einem Mann gerettet, der sie zu einem Ort bringt, den sie verzweifelt gesucht hatte. Hier regieren die wenigen Frauen des Volks, doch ihre Großmutter, die sie hier vermutete, ist seit einigen Jahren gestorben. Die Frauen kümmern sich um das Baby und stellen Gaia vor die Wahl, zu bleiben oder sofort ohne ihre Schwester zu gehen. Wenn sie länger als zwei Tage bleibt, wird sie sterben. Der Grund dafür ist unbekannt, doch so ergeht es allen, die diese Gegend nach einer gewissen Zeit verlassen wollen.

Mein Eindruck: Ich bin ziemlich schnell wieder ins Geschehen gekommen und konnte mich gut an Gaia und ihre Geschichte erinnern. Es liest sich leicht und unterhaltsam.

Lesen oder lassen?
Lesen, ist eine lockere Lektüre für zwischendurch.


Drei Bücher verlassen das Haus, zwei dürfen bleiben.

Stimmt ihr mit meinen Entscheidungen überein oder sollte ich vielleicht doch das ein oder andere Buch behalten oder entfernen?

10 Antworten auf „5 Bücher, 5 Kapitel – Lesen oder lassen?

  1. Was würden Otto und Gaby sagen, wenn sie wüssten, dass die oder der Beschenkte ihr schönes Geschenk in einen Bücherschrank aussortiert hat …!? 😭

    Mit der genannten Begründung ist das Aussortieren von „Canyon“ natürlich nachvollziehbar, ansonsten hätte ich aber versucht zu intervenieren, es ist nämlich eigentlich richtig gut. :-)

    Und um Atwoods Bücher schleiche ich ja schon eine Weile herum – einerseits bin ich neugierig, andererseits aber ziemlich sicher, so gar nicht zur damit anvisierten Zielgruppe zu gehören …

    1. „Canyon“ werde ich vielleicht einfach nochmal als Hörbuch hören. Ich hab im Dezember wieder 2x drei Stunden Autofahrt vor mir, da könnte ich das unterbringen :)
      Wenn Du magst, kann ich dir mein aussortiertes Atwoodbuch gern zuschicken. Wäre dann ganz risikolos für dich. Würde ansonsten in einen Bücherschrank wandern.

      1. Och, das ist aber lieb! Das Angebot nehme ich gerne an – auch wenn ich nicht weiß, wann ich dann letztlich zur Lektüre komme. ;-)

        Ganz, ganz lieben Dank!

      2. Lieben Dank! Und falls ich Dir umgekehrt irgendeine Freude literarischer Natur machen kann: Sag Bescheid! :-)

    1. Ich glaube, sie hat auch nur das eine geschrieben. Es sollte wohl eine Trilogie werden, aber daraus ist wohl nichts geworden, zumindest finde ich keine Folgebände.
      Falls du das Buch haben möchtest, sag Bescheid :-)

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