Titel: Auf Erden sind wir kurz grandios
Autor: Ocean Vuong
Verlag: Hanser
Originaltitel: On Earth We’re Briefly Gorgeous
Übersetzung: Anne-Kristin Mittag
Inhalt:
„„Lass mich von vorn anfangen. Ma …“ Der Brief eines Sohnes an die vietnamesische Mutter, die ihn nie lesen wird. Die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens ist Analphabetin, kann kaum Englisch und arbeitet in einem Nagelstudio. Sie ist das Produkt eines vergessenen Krieges. Der Sohn, ein schmächtiger Außenseiter, erzählt – von der Schizophrenie der Großmutter, den geschundenen Händen der prügelnden Mutter und seiner tragischen ersten Liebe zu einem amerikanischen Jungen.“
Meinung:
Lang, lang hab ich mit mir gerungen und dieses Buch immer wieder zur Hand genommen. Mal habe ich einen ganzen Absatz gelesen, mal nur zwei Sätze, mal bin ich schon über zwei Wörter nicht hinaus gekommen. Bis ich schließlich zugeben musste, dass es kein Buch für mich ist, das ich zu sehr unter dieser Lektüre leide.
Ocean Vuong ist ohne Frage ein hervorragender Autor, der seine Geschichte sehr eindrücklich erzählt, der es versteht, die Irrungen und Wirrungen seines Protagonisten in der Struktur des Romans widerzuspiegeln – doch ich mir war dies alles zu „ehrlich“, zu brutal. Ja, das Leben ist nicht immer ein Zuckerschlecken und ich habe das große Glück, in guten und friedlichen Verhältnissen aufgewachsen zu sein, doch die Gewaltszenen hier haben mich zu sehr mitgenommen. Manchmal bestehen sie nur aus einer Andeutung, doch sehr oft wird das Geschehen ausgesprochen detailreich geschildert.
„Auf Erden sind wir kurz grandios“ ist auf jeden Fall ein sehr gutes und wichtiges Buch unserer Zeit, aber ich habe es nach mehreren Anläufen abgebrochen, weil es mir zu nah ging.
Das kann ich, ohne es selbst gelesen zu haben, absolut gut verstehen, aus ganz ähnlichen Gründen habe ich kürzlich Tillers „Der Beginn“ abgebrochen. Manchem fühlt man sich eben nicht in jeder Phase gewachsen.