
Titel: A Thousand Ships
Autorin: Natalie Haynes
Verlag: Mantle
Inhalt:
„This was never the story of one woman, or two. It was the story of all of them…
In the middle of the night, Creusa wakes to find her beloved Troy engulfed in flames. Ten seemingly endless years of brutal conflict between the Greeks and the Trojans are over, and the Greeks are victorious. Over the next few hours, the only life she has ever known will turn to ash . . .
The devastating consequences of the fall of Troy stretch from Mount Olympus to Mount Ida, from the citadel of Troy to the distant Greek islands, and across oceans and sky in between. These are the stories of the women embroiled in that legendary war and its terrible aftermath, as well as the feud and the fatal decisions that started it all…“
Rezension
“ A Thousand Ships“ von Natalie Haynes stand auf der Shortlist des Women’s Prize for Fiction 2020 und hätte ich nicht das Onlineevent mit Vorstellung der Shortlistautorinnen gesehen, hätte ich wohl nie dieses wunderbare Buch gelesen.
Die Helden und ihre unscheinbaren Begleiterinnen
Wer kennt sie nicht, die Helden der griechischen Sagen? Man kennt vielleicht nicht alle, aber die meisten werden schon einmal etwas von Odysee, Achill, Agamemnon und all den anderen stolzen Männern gehört haben. Aber wer hat je etwas über ihre Frauen gelesen?
Man erinnert sich vielleicht noch an Namen wie Helena und Penelope, aber Hekabe, Cassandra oder auch Klytaimnestra sind eher Nebenfiguren in den Heldengeschichten – und diesen verleiht Haynes nun endlich eine Stimme.
Starke Frauen zum Nichtstun verdammt
Der Fokus liegt auf dem zweiten trojanischen Krieg, der „Befreiung“ von Helena und Odysees lange Reise zurück in seine Heimat. Wir betrachten all die oft gehörten Geschichten aus der Sicht der Frauen, die um ihre Männer bangen, ihre Kinder auf brutale Weise verlieren, versklavt werden und zum Nichtstun verdammt sind, denn sie sind – abgesehen von ein paar Ausnahmen – nur schmückendes Beiwerk für die Helden.
Doch Haynes schildert sie nicht als unterwürfig und unwichtig. Sie zeigt sie als starke Persönlichkeiten, die versuchen, aus der ihnen aufgezwungenen Situation das Beste zu machen – mal trotzig, mal emotional, mal ironisch.
Mein Lesefazit
„A Thousand Ships“ ist eins meiner Lesehighlights aus 2020! Es ist ein wunderbares Buch, toll geschrieben, das meiner Meinung nach schon lang überfällig war und daran erinnert, dass es nicht nur männliche Helden gibt, sondern auch starke Frauen, von denen nur deutlich weniger berichtet wird.
Leider gibt es bislang noch keine deutsche Übersetzung, aber ich würde mir gern eines Tages ein schönes übersetztes Hardcover ins Regal stellen können.
Wer Englisch lesen kann, sollte unbedingt „A Thousand Ships“ auf die Liste setzen – es lohnt sich!
Ich fand schon The Children of Jocasta super.