Rezension: „The Underground Railroad“ von Colson Whitehead

IMG_1161 Titel: The Underground Railroad
Autor: Colson Whitehead
Verlag: Doubleday Books/Random House (Buchseite)
Übersetzung: „Undergroudn Railroad“ (voraussichtlich am 21.8.2017, Hanser Verlag)

„Here was the true Great Spirit, the devine thread connceting all human endeavour – if you can kepp it, it is yours. Your property. Slave or continent. The American imperative.“

Inhalt:
„Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit?“ (Klappentext deutsche Ausgabe)

Sklaverei ist ein Thema, mit dem ich mich – bis auf ein paar Schullektüren – lesend wenig befasst habe. Vielleicht liegt es daran, dass ich in meinem Alltag keine Berührungspunkte damit habe oder dass ich sehr offen und tolerant erzogen wurde. Ich sehe zwar, dass Rassismus nach wie vor existiert und ich habe eine Meinung dazu, aber es fehlen mir auf diesem Gebiet Erfahrungswerte.

Daher war ich auch nicht verwundert, dass mich dieses hochgelobte Buch nicht wirklich angesprochen hat.
Erinnert mich der Anfang noch stark an „Onkel Toms Hütte“, so waren mir all die Szenen, die Cora nach ihrer Flucht von der Plantage durchlebt, völlig fremd.
Kaum hatte ich mich einigermaßen in das neue Umfeld eingelesen und mich an neue Charaktere gewöhnt, zog mich der Autor schon wieder ein weiteres unbekanntes Terrain mit weiteren Agierenden.
Zwischen all diesen Situationen gab es darüber hinaus „Großaufnahmen“ der Schlüsselfiguren des Romans, die mich wieder aus dem bisher Gelesenen rissen. Ich konnte mich nicht in Ruhe auf die Geschichte einlassen und mich damit gedanklich befassen.

Zudem störte mich das oberlehrerhafte Auftreten von Whitehead, das sich wie ein roter Faden durch die Story zieht. Immer wieder vermag er nicht, einige emotional geladene Situationen für sich im Raum stehen und dem Leser die moralische Bewertung zu lassen. Nein, er schiebt oft ein einem Satz eine unumstößliche Aussage dem Geschehen hinterher, die sagt: „So ist es und nicht anders“.

„The Underground Railroad“ ist sicherlich ein gutes und wichtiges Buch, aber ich konnte mich damit nicht anfreunden.

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