Titel: Die goldenen Stadt
Autorin: Sabrina Janesch
Verlag: rowohlt (zur Buchseite)
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.
Klappentext:
„Peru, 1887. Das ganze Land redet nur von einem Mann – und seiner großen Entdeckung: Augusto Berns will die verlorene Stadt der Inka gefunden haben. Das Medienecho reicht von Lima bis London und New York. Doch wer ist der Mann, der vielleicht El Dorado entdeckt hat? Alles beginnt mit einem Jungen, der am Rhein Gold wäscht und sich in erträumten Welten verliert, der später in Berlin den glühend verehrten Alexander von Humboldt befragt, um bald darauf einen Entschluss zu fassen: Er, Berns, will die goldene Stadt finden. Berns wagt die Überfahrt nach Peru, wo er eher zufällig zum Helden im Spanisch-Südamerikanischen Krieg wird, dann als Ingenieur der Eisenbahn Mittel für seine Expedition sammelt. Mit dem Amerikaner Harry Singer besteigt er die Höhen der Anden und schlägt sich durch tiefsten Dschungel – um schließlich an einen Ort zu gelangen, der phantastischer ist als alles, was er sich je vorgestellt hat.“

Meinung:
Machu Piccu, die sagenumwobene Stadt der Inkas, war seit jeher ein Ziel für Entdecker und Abenteurer. Noch immer ist nicht vollständig geklärt, wer diese Anlage zum ersten Mal im Dschungel Perus gefunden hat. Offiziell wurde bislang die Wiederentdeckung dem amerikanischen Archäologen Hiram Bingham zugeschrieben, doch 2004 fand der peruanische Historiker Carlos Carcelén Hinweise darauf, dass ein Deutscher, nämlich Augusto Berns, bereits früher auf die Kultstätte gestoßen war.
Sabrina Janesch hat sich auf Spurensuche nach dem Ingenieur und Unternehmer begeben. Ihre umfangreiche und beeindruckende Recherche hat sie in einem leicht zugänglichen Roman mit einer guten Portion Fiktion gewürzt und daraus eine spannende Abenteurgeschichte gemacht, die für viele Stunden gute Unterhaltung sorgt.
Natürlich wird letzten Endes niemand sagen können, ob Berns tatsächlich der mutige Forscher war, den die Autorin in ihrem Buch zeichnet, dennoch hat mich seine Ausdauer, die geradezu in Besessenheit ausartet, sehr fasziniert. Schon in jungen Jahren glaubte er fest an die Existenz der „goldenen Stadt“ und machte es sich zur Lebensaufgabe, sie zu finden. Er lässt alles hinter sich und begibt sich allein nach Peru, wo er auf einige Gefahren und Hindernisse stößt.
Wie leicht hätte diese Erzählung in einer langweiligen Präsentation von Fakten enden können, doch Janesch ist es ausgesprochen gut gelungen, ihre Leser bis zur letzten Seite zu fesseln und das Interesse an Augusto Berns zu wecken.
Ein überaus gelungener Roman über die Entdeckung einer geschichtsträchtigen Stadt in den Anden.