Titel: The Toymakers
Autor: Robert Dinsdale
Verlag: Ebury Digital
Klappentext:
„It is 1917, and London has spent years in the shadow of the First World War. In the heart of Mayfair, though, there is a place of hope. A place where children’s dreams can come true, where the impossible becomes possible – that place is Papa Jack’s Toy Emporium.
For years Papa Jack has created and sold his famous magical toys: hobby horses, patchwork dogs and bears that seem alive, toy boxes bigger on the inside than out, ‘instant trees’ that sprout from boxes, tin soldiers that can fight battles on their own. Now his sons, Kaspar and Emil, are just old enough to join the family trade. Into this family comes a young Cathy Wray – homeless and vulnerable. The Emporium takes her in, makes her one of its own. But Cathy is about to discover that while all toy shops are places of wonder, only one is truly magical…“
Meinung:
Dieses Buch begann so wundervoll und vielversprechend: ein riesiger, magischer Spielzeugladen und ein Mädchen, das dort ihr neues Zuhause findet – so unglaublich schön und gefühlvoll geschrieben. Man taucht sofort ein in diese verzauberte Welt, die man sich für die eigene Kindheit auch gewünscht hätte. Man möchte darin verschwinden, träumen,…
Wären da nicht alle die Kleinigkeiten, die dieses Bild trüben.
Zunächst einmal die Protagonistin Cathy. Ich fand es toll, dass sie den Mut hatte, in ihrer Situation sich aus der Sicherheit ihres Elternhauses zu begeben und in eine unbekannte Welt aufzubrechen, um auf eigenen Beinen zu stehen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Doch später ist davon kaum noch etwas übrig. Sie geht unter in diesem riesigen Haus, gerät zwischen die Fronten der Brüder und ist letzten Endes nur ein Spielball im Geschehen.
Überhaupt: Krieg, Rivalität, Kampf – das sind die großen Themen in diesem Roman, so „zauberhaft“ die Geschichte auch erscheinen mag. Eltern, die nicht anecken wollen, die die Auseinandersetzung scheuen und ihre Tochter nicht unterstützen können, weil sie nicht wollen. Zwei Brüder im dauernden Wettbewerb darum, wer das beste Spielzeug baut. Der Vater, der das wohl erkennt, aber nicht eingreift. Immer wieder habe ich ärgerlich den Kopf geschüttelt und die Menschlichkeit gesucht, die in dieser behüteten Welt wenigstens vor dem Krieg draußen hätte zutage treten sollen.
Dann kommt der „richtige“ Krieg, der wie erwartet Menschen verändert. Und an dieser Stelle nahm das Buch seltsame Züge an, es driftete für meinen Geschmack viel zu plötzlich und zu weit ins Phantastische ab, was auch das Ende nicht mehr retten konnte.
Eine toll geschriebene Story, die aber für mich leider zu viele schlecht konstruierte Elemente aufwies.