Titel: Der Ring der Händler
Autorin: Robin Hobb
Serie: Liveship Traders #1
Verlag: Blanvalet
Originaltitel: Ship of Magic (erster Teil)
Inhalt:
„Das Zauberschiff Viviace ist zum Leben erwacht, doch an Bord steht der brutale Kapitän Kyle, der schnellen Profit mit Sklavenhandel machen will. Er hat seinen Sohn Wintrow dem beschaulichen Leben im Kloster entrissen und zwingt ihn zum Dienst auf See. Der empfindsame Junge geht zwar eine enge Bindung zu Viviace ein, doch unter den rauhen Seeleuten kann er sich nur schwer behaupten. Unterdessen arbeitet die junge Althea als Schiffsjunge verkleidet auf einem Robben-Fangschiff und träumt von einem Wiedersehen mit Viviace. Und in den Tiefen des Meeres suchen die Seeschlangen nach ihren verlorenen Erinnerungen vom Anbeginn der Welt und stoßen dabei auf den Geruch der Viviace.“
Meine Meinung:
Nachdem ich ziemlich angetan war von Robin Hobbs erster Serie „Farseer Trilogy“, wollte ich unbedingt auch die zweite Trilogie „Liveship Traders“ lesen.
Eigentlich wollte ich alle Bücher auf Englisch lesen, fand die ersten beiden deutschen Ausgaben jedoch für kleines Geld im Internet. Was man dazu wissen muss: in der deutschen Übersetzung wurden aus dem ersten englisch Buch zwei Bücher. Kann man mögen, muss man aber nicht…
„Der Ring der Händler“ ist nun also der erste Teil von „Ship of Magic“, endet allerdings auch an einer Stelle, an der man sehr gut einen Cut machen konnte.
Diese Trilogie ist so ganz anders als die erste von Hobb. Ich habe sie als weniger düster empfunden und sie wird weniger aus der Perspektive einer Person erzählt, sondern wechselt vielmehr zwischen Orten und Charakteren, bei denen man nach und nach einen losen Zusammenhang erkennen kann.
Hobb baut diese Welt sehr langsam auf. Zunächst einmal bringt sie dem Leser die Idee eines „lebendigen Schiffes“ näher, was allerdings nicht ganz greifbar für mich wurde, weil nicht so ganz klar wird, was dieses Schiff von normalen Holzschiffen am Ende unterscheidet, außer der Tatsache, dass es Empfindungen verspürt. Vermutlich wird sich das im weiteren Verlauf der Geschichte deutlicher herauskristallisieren.
Die Figuren, die sie uns hier vorstellt, sind alles andere als langweilig. Alle zeichnet etwas aus, alle sind eigensinnig, vielschichtig und auf ihre Art mutig.
Es macht Spaß, ihre Wege zu verfolgen, auch wenn einen das Gefühl beschleicht, dass das alles nicht gut enden kann für sie.
ich kann nicht sagen, dass ich einen Charakter lieber mochte als die anderen. sie haben mir alle gleich gut gefallen, selbst den Bösewichten konnte ich etwas abgewinnen, was nicht oft der Fall ist, weil die meisten Antagonisten doch stark negativ gezeichnet sind.
„Der Ring der Händler“ ist ein gelungener Einstieg in eine vielversprechende Fantasyreihe und ich habe bereits mit Band 2 begonnen.
Eine schöne Lektüre für den Sommerurlaub.