Titel: Wildcard
Autorin: Marie Lu
Serie: Warcross #2
Verlag: G.P. Putnam’s Sons Books for Young Readers
Inhalt:
„Emika Chen barely made it out of the Warcross Championships alive. Now that she knows the truth behind Hideo’s new NeuroLink algorithm, she can no longer trust the one person she’s always looked up to, who she once thought was on her side.
Determined to put a stop to Hideo’s grim plans, Emika and the Phoenix Riders band together, only to find a new threat lurking on the neon-lit streets of Tokyo. Someone’s put a bounty on Emika’s head, and her sole chance for survival lies with Zero and the Blackcoats, his ruthless crew. But Emika soon learns that Zero isn’t all that he seems–and his protection comes at a price.“
Meine Meinung:
„Wildcard“ ist der zweite und vermutlich letzte Teil aus der Serie „Warcross“ von Marie Lu, die unter anderem auch für ihre Trilogie „Legend“ bekannt ist.
Den ersten Band „Warcross“ habe ich euch HIER bereits vorgestellt und auch, wenn er mich nicht wirklich überzeugen konnte, war ich neugierig auf das zweite Buch.
Was mich an dieser Geschichte erneut fasziniert ist der Umgang mit virtueller Realität. Doch um es gleich vorweg zu sagen: man muss ein klein wenig ein Computernerd sein, um Gefallen an dieser Erzählung zu finden, denn die Welt, in der wir uns bewegen, ist geprägt von einem VR-Spiel, das für den Leser auch in „Wildcard“ ein wenig undurchdringlich bleibt. Es ist nicht ganz klar, wie dieses Game, das eine so große Rolle im Leben der Protagonistin spielt, eigentlich funktioniert und inwiefern es die Realität beeinflusst. Wir erfahren lediglich am Ende etwas mehr über die Auswirkungen, die Warcross auf die Wirtschaft hat.
Auch in „Wildcard“ gibt es wieder nur Andeutungen, was künstliche Intelligenz zu leisten vermag und wie sie das Leben einer ganzen Nation manipulieren kann, gerät sie in die falschen Hände. Die Autorin kratzt lediglich an der Oberfläche der Möglichkeiten und stellt stattdessen die Beziehungen der Charaktere in den Vordergrund. Dafür jedoch hätte man ein solches Setting nicht benötigt.
Ich würde diese Bücher so gern mögen, weil mich die Prämisse fasziniert, aber leider gibt es zu viele Kleinigkeiten, die für mich nicht funktionieren und die immer wieder meinen Lesefluss unterbrochen haben.
Die Figuren selbst sind nach wie vor etwas blass, die Motive der Antagonisten werden zu spät klargestellt, was sich auf den Spannungsbogen niederschlägt. Ja, es passiert viel, aber es ist für den Leser lange nicht klar, warum dies alles geschieht und wieso das alles von so großer Bedeutung ist.
Ich denke, diese Reihe ist für LeserInnen geeignet, die sich nicht für all die Mechanismen und Auswirkungen von virtueller Realität und KI interessieren, sondern die nur eine actionreiche Geschichte mit Spuren von Romantik suchen.
Alle anderen werden von „Warcross“ und „Wildcard“ vermutlich enttäuscht sein.