Und schon wieder Montag…
Heute möchte Antonia wissen: Wie gehst du damit um, der einzige begeisterte Leser eines bestimmten Buches in deinem Freundes- und Bekanntenkreis zu sein?
Ich habe schon vor einigen Jahren festgestellt, dass mein Lesegeschmack nicht unbedingt „massenkompatibel“ ist.
Zum einen lese ich völlig andere Bücher als die Menschen um mich herum, da ich oft zu englischsprachigen Romanen greife und die meist erst viel später in der Übersetzung erscheinen oder schlichtweg hier unbekannt sind . Die erwähne ich nicht einmal mehr. Was bringt es, von einem Buch zu schwärmen, dass sonst kaum jemand lesen kann, weil die Englischkenntnisse dafür nicht ausreichen?
Zum anderen habe ich viel stärker mit dem anderen Problem zu kämpfen: meine Bekannten schwärmen vom neuesten Bestseller von z.B. Dan Brown, Frank Schätzing oder Sebastian Fitzek und ich finde die Bücher einfach nur furchtbar.
Wenn ich da Argumente bringe und mich erkläre, ist das für viele nicht nachvollziehbar, was mich manchmal sehr frustet, denn über manche „Storyschwächen“ kann ich einfach nicht hinwegsehen und verstehe nicht, dass andere (kluge) Menschen nicht darüber reflektieren.
So treibe ich mich also lieber in der Onlinebücherwelt rum, denn hier finde ich mehr Leser, die meinen Buchgeschmack teilen.
Wie sieht es bei euch aus?
Moin Sonja!
Lasse Dich nicht frustrieren: Die meisten Menschen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis beschäftigen sich eben nicht so – ich nenne es mal – „professionell“ mit Literatur, wie ich es tue. Für sie ist Lesen reinste Unterhaltung und dient der Ablenkung und der Entspannung.
Für mich natürlich auch: Logisch! Aber ich schaue als Blogger da noch anders hin. Sonst wäre ich ja auch keine Buch-Blogger geworden sondern hätte Beauty-Tipps gegeben (Ich stelle mir gerade vor, wie das aussehen könnte!).
Lieben Gruß
Andreas
P.S.: Wie bekomme ich jetzt die Bilder wieder aus meinem Kopf?
Haha, ich glaube, Beautyblogger wären bei so einer Aussage auch beleidigt ;-) Das sind ja auch „Profis“ auf ihrem Gebiet. Ich bin schon froh, wenn ich meine Kontaktlinsen unfallfrei einsetzen kann ;-) Ich bleib lieber bei den Büchern und ärgere mich hin und wieder darüber, dass es Autoren gibt, die den Hype absolute nicht verdient haben, während unbekanntere deutlich besser schreiben, aber weniger Marketing bekommen.
Ist doch toll, wenn Dein Geschmack nicht massenkompatibel ist. Stell Dir vor, wir würden alle das Gleiche lesen … Manchmal kommt es mir schon so vor, wenn ich um das Erscheinen eines neuen gehypten Buches herum überall nur von diesem einen Buch lese. Finde ich langweilig. :-)
Klar ist das gut, aber manchmal finde ich es wirklich schlimm, wenn so viele um mich rum von „Origin“ schwärmen oder damals „Shades of Grey“ oder was auch immer gerade ein „Kassenschlager“ ist und ich denke „es gibt so viele *gute* Bücher, lest die doch lieber“ ;-) Ich habe aber auch schon aufgehört, Empfehlungen auszusprechen, weil die dann tatsächlich oft den anderen nicht gefallen. Nun ja :)
Na ja, das Amüsanteste an SoG waren die Rezensionen auf Amazon (mehr habe ich davon nämlich auch nicht gelesen). ;-) Aber ich gestehe gern, dass ich auch nicht so gute oder „wertvolle“ Bücher lese – manchmal will ich schlicht unterhalten werden, und das finde ich auch legitim. ;-)
ist es auch, absolut! Mach ich ja auch. Aber viele lesen halt nur „solche“ Bücher und ich finde es so schade, weil es noch so viele andere gibt, die halt nicht immer verfilmt werden oder auf der Spiegelliste erscheinen…
Das stimmt. Ich habe oft Phasen, in denen ich wochen- oder monatelang nur ein Genre lese – aber dann brauche ich dringend etwas anderes. Das hängt einfach auch mit dem Stress im Job zusammen, wo ich dann abends etwas Leichtes brauche …
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