In der letzten Woche sind einige Bücher bei mir eingezogen und als ich den Stapel so betrachtete, hab ich mich gefragt, warum ich immer wieder zu Young Adult Fantasy und SciFi greife, bin ich doch mittlerweile meiner Jugend ziemlich entwachsen.
Das sind die Punkte, die für mich den Reiz dieser Bücher ausmachen:
Heldenreise
Ich mag die typische Heldenreise, ich mag es, wenn am Anfang eine Figur steht, die bislang ein ganz normales oder vielleicht sogar ein schwieriges Leben geführt hat und nun in eine Situation gerät, die sie dazu zwingt, umzudenken und über sich hinaus zu wachsen um am Ende ein „neuer Mensch“ zu sein.
Mut
Die Heldenreise in YA erfordert immer Mut und das war es auch, was mich in meiner eigenen Jugend zu diesen Büchern gezogen hat. Ich war als Kind und als junge Erwachsene sehr ängstlich und zurückhaltend. Ich fand in diesen Geschichten etwas, was mir fehlte und was mich dazu inspirierte, selbst mutiger zu werden und mehr Risiken einzugehen.
Ich wage zu behaupten, dass ich mein Verhalten mit dem Lesen solcher Abenteuerstories, die fast immer für die Charaktere positiv enden, unbewusst (oder vielleicht sogar bewusst) präge, dass ich hier etwas fürs Leben lerne, für all die Situationen, die mehr Mut und ein Herausstechen aus der Masse erfordern.
Umgang mit Fehlern
Wie in jeder anderen Geschichte auch, begehen die Figuren in YA-Büchern Fehler, manche sind eher klein, manche fatal. Anders aber als bei einigen „Erwachsenenbüchern“ fallen die Handelnden nicht sofort in ein tiefes Loch oder sinnieren ewig über ihr Tun nach. Die Protagonisten in Jugendbüchern bedauern ihr Tun, fangen sich aber sehr schnell wieder, stehen auf, lernen aus ihren Fehlern und machen weiter.
Urlaub vom Alltag
Mir ist es wichtig, dass ich mich beim Lesen möglichst weit von meinem Alltag wegbewegen kann, dass ich in etwas eintauchen kann, was mich nicht alle Nase lang an meine eigenen Kämpfe erinnert.
Auch wenn in YA-Büchern durchaus Themen behandelt werden, die für mich relevant sind, so geschieht das aber abstrahiert genug, dass ich mich einfach entspannen und das Abenteuer genießen kann.
Das Alter der Protagonisten spielt für mich bei all dem keine große Rolle, auch nicht das Geschlecht. Ich muss einen Charakter nur mögen, ich muss mich nicht mit ihr/ihm/es identifizieren können. Wichtig ist nur eins (siehe oben): er/sie/es muss mutig über sich hinauswachsen.
Ja, ich gehöre zu den Eskapismuslesern, ich ziehe meine Kraft und meine Energie aus realitätsfernen Geschichten.
Wenn ich nicht lese, analysiert mein Kopf ununterbrochen die Situation, in der ich mich befinde. Ich zergliedere meine Realität, durchleuchte, sortiere und bewerte sie – das alles kann ich nur für einen Moment abstellen, wenn ich zu Büchern greife, die mir eine alternative Welt bieten, die ich nicht analysieren muss.
Welches Genre lest ihr gern und warum?
Könnte von mir sein der Artikel. Genau so geht es mir auch.