5 Bücher, 5 Kapitel – lesen oder lassen?

5books

Nachdem ich vorletzte Woche zwei Bücher aussortieren konnte und auch keine neuen Bücher gekauft habe, ist der SUB tatsächlich minimal geschrumpft.

Schauen wir mal, wie es diese Woche aussieht, hier sind meine 5 Bücher:

HipstamaticPhoto-584196765.753897.jpeg

Ich habe recht wahllos in den älteren Teil meines Regals gegriffen und das dabei erwischt…

23901647 „Still – Chronik eines Mörders“ von Thomas Raab

Das war eine Empfehlung aus einem Buchladen, der nur recht anspruchsvolle Literatur führt.

Erster Satz: „Der Tag, an dem Karl starb, war ein guter Tag.“

Auch wenn der erste Satz auf den Tod hindeutet, so beginnt das erste Kapitel jedoch mit der Geburt von Karl. Sein Heimatdorf scheint sehr konservativ und überaltert zu sein. Er gilt bereits bei seiner Geburt als ein Hoffnungsträger. Doch das Kind schreit und schreit und dem Leser schwant, dass Karl die Welt nicht wie gewünscht verändern wird.

Mein Eindruck: Ich mag den Schreibstil, der sich durch kurze, prägnante Sätze auszeichnet. Allerdings schwingt ein unheilvoller und sehr bedrückender Unterton mit, was vermutlich das Lesen nicht unbedingt leicht macht.

Lesen oder lassen?
So sehr mich auch die Idee reizt, ich habe schon im ersten Kapitel gemerkt, dass dieses Buch eine Herausforderung für mich wäre und ich es vermutlich ewig angebrochen auf meinem Lesestapel liegen lassen würde. Daher habe ich mich fürs Lassen entschieden.


Bildschirmfoto 2019-07-14 um 07.56.40.png „Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich“ von Tommy Jaud

Das war ein Frustkauf vor einigen Monaten. Ich hatte Stress im Job und dachte, ich könne etwas Aufheiterung gebrauchen.

Erster Satz: „Womöglich fragen Sie sich, wer zum Teufel dieser Sean Brummel eigentlich ist.“

Im ersten Kapitel wird genau diese Frage geklärt: wir begegnen Sean Brummel, erfahren von seinem bisherigen unspektakulärem Leben und der Wende darin, die dazu führte, dass er diesen „Ratgeber“ schrieb.

Mein Eindruck: Es handelt sich laut Klappentext bei diesem Buch um eine „Ratgeberparodie“, die den amerikanischen „Self-Help-Hype“ ein wenig ins Lächerliche zieht, aus der man als LeserIn aber vermutlich auch die ein oder andere Erkenntnis für sich mitnehmen kann. Ich fand es allerdings stark überzogen „witzig“ und in keiner Weise lustig.
Das hätte mir aber schon beim kauf klar sein können, weil ich mit solchen „Spaßbüchern“ allgemein nicht viel anfangen kann.

Lesen oder lassen?
Definitiv lassen, nicht mein Ding.


Bildschirmfoto 2019-07-14 um 08.04.14.png „Kissed“ von Alex Flinn

Unsere Bibliothek veranstaltet in jedem Jahr einen Bücherflohmarkt. Dort sind die Bücher so günstig, dass ich nicht lange recherchiere, ob mir das Buch gefallen könnte. Ich lasse mich von Cover und Klappentext leiten.

Erster Satz: „Ich habe noch nie in meinem Leben eine Prinzessin gesehen.“

Wir lernen zu Beginn die Jugendlichen Johnny, der in einem Schusterladen arbeitet, seinen Freund Ryan und die Arbeitskollegin Meg kennen. Wir erfahren, dass in einem Hotel eine Prinzessin ankommen soll und dass Ryan Johnny dazu überredet, Meg seine Vertretung übernehmen zu lassen, um gemeinsam mit ihm die Prinzessin zu bestaunen.

Mein Eindruck: Laut Klappentext sind in dieser Geschichte einige bekannte und weniger bekannte Märchenelemente enthalten, aber außer „Prinzessin“ und „Schuster“ habe ich im ersten Kapitel davon nicht viel gesehen. Es bestand in erster Linie aus Geplänkel zwischen den Jungs, es hat mich nicht in die Story gezogen und ich fand den Schreibstil ziemlich öde.

Lesen oder lassen?
Lassen, auch wenn ich Retellings eigentlich sehr mag. Ich bin nicht die Zielgruppe des Buchs.


Bildschirmfoto 2019-07-14 um 08.11.55.png „Water – Der Kampf beginnt“ von Paolo Bacigalupi

Auch dieser Roman stammt aus dem Bibliotheksflohmarkt. Ich habe schon mehr von diesem Autor gelesen und wusste, dass er gute Bücher schreiben kann, also habe ich zugegriffen.

Erster Satz: „Es gab Geschichten, die der Schweiß erzählt.“

Wir befinden uns in Las Vegas, in seinem Luxus und der Hitze der Wüste. Wir lernen Menschen kennen, die in dieser Stadt offensichtlich das Sagen haben, kontrollieren sie doch die Wasseranlagen. Wasser ist sehr knapp geworden und wer das Wasser hat, hat die Macht.

Mein Eindruck: Wie erwartet handelt es sich um einen „Ökothriller“, was ich immer reizvoll finde. Zwar beginnt die Erzählung etwas verworren, doch ich weiß, dass es zum „Markenzeichen“ von Bacigalupi gehört, seine Geschichten mittendrin zu beginnen und erst nach und nach die Zusammenhänge zu erklären. Dafür knallt es am Anfang regelrecht, was viel Action verheißt.

Lesen oder lassen?
Lesen, da ich schon sofort hätte weiterlesen können, aber erst noch meine bereits begonnen Bücher beenden möchte.


Bildschirmfoto 2019-07-14 um 08.20.47.png „The Beautiful Dead“ von Belinda Bauer

Von Belinda Bauer hatte ich bereits „Snap“ und „Blacklands“ gelesen, was mir gut gefallen hatte. „The Beautiful Dead“ hatte ich mir daher über einen Gebrauchtkauf ganz bewusst bestellt.

Erster Satz: „Layla Martin’s shoes were killing her.“

Nein, es sind nicht die Schuhe, die diese Figur am Ende des Kapitels umbringen werden, es ist ein Serienmörder, der sich in ihr Leben geschlichen und sie wie ein Tier vor sich her treibt. Dieser Mann muss töten, er findet Erleichterung in diesem brutalen Akt.

Mein Eindruck: Die Kapitel sind alle sehr kurz, doch ich denke, es passt zur Handlung, zur Flucht vor dem Tod und zum Grauen, das bereits zu Beginn sehr viel Platz einnimmt.

Lesen oder lassen?
Ich hatte das Buch schon einmal zu lesen begonnen. Allerdings lag ich damals krank auf dem Sofa und kam überhaupt nicht klar mit dem grausamen Geschehen. Trotzdem würde ich dem Roman gern eine zweite Chance geben – lesen.


Das waren nun die nächsten fünf Bücher – zwei dürfen bleiben, drei müssen gehen.

Stimmt ihr mit meinen Entscheidungen überein oder sollte ich vielleicht doch das ein oder andere Buch behalten oder entfernen?

Kommentar verfassen

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.