Rezension: „This Tender Land“ von William Kent Krueger

Titel: This Tender Land
Autor: William Kent Krueger
Verlag: Atria Books

Inhalt:
„1932, Minnesota—the Lincoln School is a pitiless place where hundreds of Native American children, forcibly separated from their parents, are sent to be educated. It is also home to an orphan named Odie O’Banion, a lively boy whose exploits earn him the superintendent’s wrath. Forced to flee, he and his brother Albert, their best friend Mose, and a brokenhearted little girl named Emmy steal away in a canoe, heading for the mighty Mississippi and a place to call their own.
Over the course of one unforgettable summer, these four orphans will journey into the unknown and cross paths with others who are adrift, from struggling farmers and traveling faith healers to displaced families and lost souls of all kinds. With the feel of a modern classic, This Tender Land is an en­thralling, big-hearted epic that shows how the magnificent American landscape connects us all, haunts our dreams, and makes us whole.“

Rezension

„This Tender Land“ war der erste Buch aus dem „Summer Reading Guide“, für das ich mich entschieden hatte, weil es so ganz anders ist als das, was ich üblicherweise lese und ich solche Aktionen nutze, um einen Blick über den Tellerrand zu werfen.

Huckleberry Finn und die Große Depression

Die Geschichte spielt mitten in der amerikanischen Wirtschaftskrise, als viele Menschen in die Arbeitslosigkeit stürzte und ihre Existenzen bedrohte.

In dieser Zeit fliehen drei Jugendliche und ein Kind aus einer Schule, in der Gewalt auf der Tagesordnung steht und begegnen auf ihrem Weg zu einem besseren Leben den unterschiedlichsten Menschen mit mal mehr und mal weniger achtbaren Motiven, alle um ihr Überleben kämpfend, aber dennoch oft bereit, das Wenige, was sie haben, mit anderen zu teilen.

Die Erzählung erinnerst sehr stark an Huckleberry Finn, was auch – wie man dem Nachwort des Autors entnehmen kann – so beabsichtigt war. Es fängt die Atmosphäre dieses Romans sehr gut auf und verwebt sie mit eigenen Ideen zu einem neuen sommerlichen Abenteuerroman.

Frauen und Magie

Es gibt zwei Dinge, die mich an der ansonsten stimmungsvollen Story ein wenig gestört haben:

Frauen in ihrer typischen Frauenrolle
Alle weiblichen Figuren, die wir hier so begegnen, grasen so ziemlich alle Klischees ab: Sie sind mütterliche Nebenfiguren, die zwar manchmal sehr harsch handeln, aber damit entweder sich selbst oder ein Kind retten wollen, also eine ehrenwerte Absicht hegen.

Das phantastische Element
Ein Teil dieser Geschichte fällt unter das, was man „Magischen Realismus“ nennt, also die Verschmelzung der Realität my mystischen Elementen.
Kann man mögen, muss man aber nicht.
Ich fand, dass es für diese Geschichte eigentlich überflüssig war bzw. dass man es auch hätte stimmiger lösen können. Allerdings erklärt der Epilog, warum es gewählt wurde – was mich ein wenig versöhnte und dem Buch doch einen Stern mehr bescherte als ursprünglich gedacht.

Mein Fazit

„This Tender Land“ ist nach den ersten beiden Abschnitten des Buchs, die etwas brutal sind, eine nette Sommerlektüre, die zwar einige Schwächen aufweist, aber sehr schön erzählt ist und eine ganz eigene Atmosphäre erzeugt.

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