Dies ist der letzte Teil meiner Bücherpodcastreihe im Juli.
Hier findet ihr die vorherigen Teile:
Heute möchte ich euch einen kurzen Überblick darüber geben, wie man selbst einen Podcast aufnimmt und was man dazu benötigt.
Software
Es beginnt mit der Software, mit der man Audiodaten aufnehmen und ggf. bearbeiten kann.
Es gibt für jeden Geschmack und für jede Plattform diverse Angebote, ich habe bislang mit diesen gearbeitet:
- Audacity: eine kostenlose, plattformübergreifende Software, die viel kann, aber ein wenig Einarbeitungszeit benötigt
- GarageBand für den Mac: die beliebteste Audiosoftware bei Macnutzern, deren Basisfunktionen gut verständlich sind und zu der man online umfangreiche Erläuterungen findet
Mikro
Für die Aufnahme sollte man ein nicht zu billiges Mikrofon anschaffen, weil diese zu viele Nebengeräusche aufzeichnen, wie aus der Blechdose klingen und Rauschen verursachen können.
Empfohlen werden immer wieder Mikrofone der Marke „RODE“, ich selbst besitze den „Snowball“ von „Blue“.
Wer es professionell angehen möchte, benutzt zusätzlich einen sogenannten „Popschutz“, der Atemgeräusche (das „Pop“ beim Sprechen“) unterdrückt.
Inhalt
Bevor es losgeht, überlegt euch, was und wie ihr es sagen möchtet.
Es ist hilfreich, sich kleine Segmente auszudenken wie beispielsweise „Vorstellung“, „Gelesenes“, „Ausblick“. Möchtet ihr diese Teile mit Musik akustisch voneinander trennen, müsst ihr unbedingt darauf achten, dass es sich um „freie“ Musik handelt! Musik unterliegt Rechten und man darf nicht alles bedenkenlos verwenden. Eine Internetsuche nach „podsafe music“ oder „royalty free music“ hilft weiter.
Hier sind zwei Anbieter, die ich gefunden habe:
Sammelt Ideen für eure Folge, macht euch Notizen und schreibt ein paar „Shownotes“, also eine kleine Sammlung der wichtigsten Infos und Links zum Gesagten für eure Hörer.
Aufnahme
Seid ihr bereit, dann sucht euch einen möglichst ruhigen Raum für eure Aufnahme.
Idealerweise sprecht ihr den Podcast im Stehen, weil das für die Atmung und Betonung besser ist, aber wichtiger ist es eigentlich, dass ihr ausgeschlafen und gut gelaunt seid.
Ein guter Podcast steht und fällt mit der Laune der Sprecherin/des Sprechers. Optimal sind natürlich zwei SprecherInnen, weil der Wechsel der Stimme für Abwechslung sorgt, aber das ist selbstverständlich kein Muss.
Macht zunächst einen kleinen Testlauf, um euch daran zu gewöhnen, in ein Mikro zu sprechen, überprüft die Lautstärke der Aufnahme und hört auf eventuelle Nebengeräusche.
Wenn alles zu eurer Zufriedenheit ist, kann es losgehen. Ich würde die einzelnen Segmente, sofern ihr welche habt, einzeln aufnehmen und in der Software zu einem Ganzen zusammenfügen, weil es einfacher ist, kleine Abschnitte statt 30 Minuten am Stück zu sprechen.
Vergesst das Atmen nicht und lasst euch nicht davon irritieren, dass eure eigene Stimme sich für euch seltsam anhört. Das ist völlig normal und ihr werdet euch daran gewöhnen.
Hosts
Ist die erste Folge im Kasten, benötigt ihr einen Anbieter, über den ihr sie veröffentlichen und ggf. mit den großen Diensten wie iTunes oder Spotify verbinden könnt. Jeder Anbieter hat unterschiedliche Features und Preise.
Dies sind drei beliebte Podcasthosts, die immer wieder empfohlen werden:
- Libsyn: englischsprachige Nutzeroberfläche, beginnt ab 5 Dollar pro Monat
- Podcaster.de: deutschsprachige Nutzeroberfläche, Basistarif für 1 Euro pro Monat
- Anchor: englischsprachige Nutzeroberfläche, kostenlos, für iOS und Android
Habt ihr einen Anbieter gefunden, ladet die Aufnahme hoch, schreibt eure Shownotes entweder direkt bei der jeweiligen Folge, wenn das möglich ist, oder auf eurem Blog und dann macht Werbung für euch, damit alle erfahren, dass es einen neuen, aufregenden Podcast gibt :-)
Um euch noch ein wenig zu inspirieren, kommen jetzt die letzten beiden Bücherpodcastvorschläge von mir:
Papierstau Podcast – Literatur vorgestellt von Robin, Tim und Yannik
Alle zwei Wochen widmen sich Robin und Tim (Yannik ist ab Folge 20 ausgeschieden) im Papierstau Podcast unterschiedlicher Werke der Literatur. Jede Folge dauert etwa eine Stunde.
In Folge 64 stellt Robin „Die Nickel Boys“ von Colson Whitehead vor, ein Buch, das ich aktuell lese und weswegen ich die Sendung mit großem Interesse verfolgt habe.
Ink to Film – ein Podcast über Bücher und ihre Verfilmungen von Luke und James
Seit 2017 lesen und besprechen Luke und James wöchentlich gemeinsam Bücher, um anschließend die entsprechende Verfilmung zu schauen und über die Umsetzung zu diskutieren. Eine Folge dauert zwischen 60 und 90 Minuten.
Ab Folge 90 betrachten sie sich Buch und Film von „Good Omens“, das ich kürzlich selbst gelesen und dann auf Netflix geschaut habe.
Ich hoffe, meine Bücherpodcastserie hat euch gefallen und ihr konntet das ein oder andere daraus für euch mitnehmen. Im September geht es weiter mit dem „Hot Topic“, aber auch für den August habe ich mir eine nette kleine Reihe ausgedacht.