Rezension: „Eight Ghosts: The English Heritage Book of New Ghost Stories“

35689074.jpg Titel: Eight Ghosts
Autoren: Sarah Perry, Andrew Michael Hurley, Mark Haddon, Kamila Shamsie, Stuart Evers, Kate Clanchy, Jeanette Winterson, Max Porter, Andrew Martin 
Verlag: September Publishing

Klappentext:
„Eight authors were given after hours freedom at their chosen English heritage site. Immersed in the history, atmosphere and rumours of hauntings, they channelled their darker imaginings into a series of extraordinary new ghost stories.
Sarah Perry’s intense tale of possession at the Jacobean country house Audley End is a work of psychological terror, while Andrew Michael Hurley’s story brings an unforgettably shocking slant to the history of Carlisle Castle. Within the walls of these historic buildings each author has found inspiration to deliver a new interpretation of the classic ghost story.“

Meinung:
„English Heritage“ ist eine Einrichtung in Großbritannien, die über 400 historische Orte und Gebäude verwaltet und pflegt.
Für „Eight Ghosts“ haben sie acht Autorinnen und Autoren eingeladen, je einen dieser geschichtsträchtigen Plätze zu besuchen und sich dort zu einer Geistergeschichte inspirieren zu lassen.

Herausgekommen ist eine vielfältige und kurzweilige Shortstoriesammlung, die sich nicht nur an Halloween gut lesen lässt.

Manche Erzählungen fand ich gruseliger als andere, aber das ist Geschmacksache. Sehr gut geschrieben sind sie alle und es macht Spaß, anschließend auf der Webseite von „English Heritage“ all die Schauplätze virtuell zu besuchen. Ein paar von ihnen habe ich sogar schon „im wahren Leben“ besucht.

Eine unterhaltsame Lektüre für alle, die englischen Spuk mögen.

 

Rezension: „Death or Ice Cream?“ von Gareth P. Jones

27204179.jpg Titel:
Autor: Gareth P. Jones
Verlag: Hot Key Books

Auszug Klappentext:
„An extraordinary mystery in Larkin Mills is beginning to take shape. First we meet the apparently healthy Albert Dance, although he’s always been called a sickly child, and he’s been booked into Larkin Mills‘ Hospital for Specially Ill Children. Then there’s his neighbour Ivor, who observes strange goings-on, and begins his own investigations into why his uncle disappeared all those years ago. Next we meet Young Olive, who is given a battered accordion by her father, and unwittingly strikes a dreadful deal with an instrument repair man.“

Meinung:
Auf den ersten Blick handelt es sich bei diesem Büchlein um ein paar nette Kurzgeschichten aus einer fiktiven Kleinstadt.

Jede Erzählung kann für sich allein gelesen werden, aber die Reihenfolge muss beibehalten werden, um alle Ereignisse zu verstehen. Nach und nach erfahren wir ein wenig mehr von diesem eigentümlichen Ort, in dem u.a. ein Haus mit Haien existiert (zumindest vorübergehend), alte Leute ins „Residential Home for the Extremely Inactive“ kommen und ein sinkendes Hotel ein Bestattungsunternehmen beherbergt.

Gruselig und skurril sind die Ereignisse, die uns von verschiedenen Charakteren geschildert werden. Man weiß nicht so recht, was man davon halten soll, doch am Ende läuft alles irgendwie zusammen – oder doch nicht?

Wer für die heutige Halloweennacht noch eine kurzweilige Lektüre sucht, sollte es mit diesem Buch versuchen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und werde es vielleicht nächstes Jahr an Halloween ein weiteres Mal lesen.

Rezension: „The Silent Companions“ von Laura Purcell

34600633 Titel: The Silent Companions ()
Autorin: Laura Purcell
Verlag: Raven Books

Klappentext:
„Inspired by the work of Shirley Jackson and Susan Hill and set in a crumbling country mansion, The Silent Companions is an unsettling gothic ghost story to send a shiver down the spine…
Newly married, newly widowed Elsie is sent to see out her pregnancy at her late husband’s crumbling country estate, The Bridge.
With her new servants resentful and the local villagers actively hostile, Elsie only has her husband’s awkward cousin for company. Or so she thinks. But inside her new home lies a locked room, and beyond that door lies a two-hundred-year-old diary and a deeply unsettling painted wooden figure – a Silent Companion – that bears a striking resemblance to Elsie herself..“

Meinung:
Die Geschichte beginnt in einem Krankenhaus, in dem die Protagonistin, die nicht in der Lage ist, ihre Stimme zu gebrauchen, aufschreiben soll, was ihr widerfahren ist. Schon diese Tatsache allein schickte mir eine Gänsehaut über den Rücken, denn diese Situation ist bedrückend.

Doch richtig gruselig wird es, als wir zurück gehen in Elsies Vergangenheit. Es beginnt recht harmlos mit einem alten, fast leerstehendem Haus und Gerüchten, die die Dorfbewohner davon abhalten, sich dem Anwesen zu nähern. Zunächst dachte ich „ok, alles schon mal dagewesen, alles schon mal gelesen“. Doch dann kommt es zur Begegnung mit den ersten „silent companions“, den stillen Begleitern.

Auch deren Story wirkt anfangs zwar etwas „creepy“, aber nicht gefährlich. Anfangs…

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, ich kann nur sagen, dass ich mich selten so beim Lesen gegruselt habe wie bei diesem Buch!

Mit „The Silent Companions“ ist Laura Purcell ein großartiger Geisterroman gelungen, der sich sehr gut als passende Lektüre für eine neblige Halloweennacht eignet.

Rezension: „Halloween“ von Ray Bradbury

18754007 Titel: Halloween
Autor: Ray Bradbury
Verlag: Diogenes (vielen Dank für das Rezensionsexemplar)
Originaltitel: Halloween Tree

Auszug Klappentext:
„Es ist Halloween. Die Nacht vor Allerheiligen ist auch die Nacht des Spuks, die Nacht, in der die Seelen der Toten zurück auf die Erde kommen. Acht Jungen machen sich auf den Weg: der Knochenmann, die Hexe, der Höhlenmensch, der Wasserspeier, der Bettler, die Mumie, der Sensenmann, das Gespenst. Ein neunter Junge, Pipkin, fühlt sich eigentlich nicht wohl, aber er will unbedingt nachkommen. Das wird ihm fast zum Verhängnis. Der unheimliche Chitinus Charybdis Downground führt die Jungen tief in die Geheimnisse dieser gruseligsten Nacht des Jahres.“

Meinung:
Auf den ersten Blick ist dies eine nette Halloweengeschichte für Kinder, die sich gern gruseln. Die Figuren sind liebenswert, es gibt spannende, aufregende und schaurige Stellen und man kann das Buch gut an einem Abend lesen oder vorlesen.

Doch Ray Bradbury unterhält nicht nur, er lehrt uns etwas über dieses Fest vor Allerheiligen, das mittlerweile auch in Deutschland immer mehr Beachtung findet.
Er zeigt, dass Menschen schon zu allen Zeiten Rituale hatten, um den Tod zu huldigen und die Geister, die sie fürchteten, zu beschwichtigen.
So reisen wir mit den Kindern von den Höhlenmenschen, durch das alte Ägypten bis hin in das moderne Mexiko und erfahren, wie jede Epoche halloweenartige Traditionen pflegte.

Die Begegnung mit dem Tod zeigt den Kindern, wie wichtig und wertvoll das Leben ist und so treffen sie am Ende eine Entscheidung, die ihnen ein wenig von ihrer Lebenszeit stiehlt, dafür aber einen ihrer Freunde vor dem vorzeitigen Sterben bewahrt.

„Halloween“ ist ein Buch, das nicht unterschätzt werden sollte. Es mag kindlich wirken, doch es beinhaltet gute Gedanken, die es wert sind, gelesen und mit den Jüngsten geteilt und besprochen zu werden.