Rezension: „Neujahr“ von Juli Zeh

neujahr-buch.jpg Titel: Neujahr
Autorin: Juli Zeh
Verlag: Luchterhand

Inhalt:
„Lanzarote, am Neujahrsmorgen: Henning will mit dem Rad den Steilaufstieg nach Femés bezwingen. Seine Ausrüstung ist miserabel, Proviant nicht vorhanden. Während er gegen Wind und Steigung kämpft, rekapituliert er seine Lebenssituation. Eigentlich ist alles in Ordnung, die Kinder gesund, der Job passabel. Aber Henning fühlt sich überfordert. Familienernährer, Ehemann, Vater – in keiner Rolle findet er sich wieder. Seit einiger Zeit leidet er unter Panikattacken, die ihn heimsuchen wie ein Dämon. Als er schließlich völlig erschöpft den Pass erreicht, führt ihn ein Zufall auf eine gedankliche Zeitreise in seine Kindheit. Schlagartig durchlebt er wieder, was ihn einmal fast das Leben gekostet und bis heute geprägt hat.“

Rezension

„Neujahr“ von Juli Zeh war mein erstes Buch dieser Autorin. Ausgewählt wurde es vom Lesekreis, den ich seit Kurzem besuche und den ich sehr zu schätzen weiß, denn mein Eindruck von diesem Roman wandelte sich immens während des Gesprächs.

Vor der Diskussionsrunde

Als ich „Neujahr“ allein daheim im stillen Kämmerlein las, konnte ich wenig mit der Geschichte anfangen. Da fährt ein überforderter Familienvater auf Lanzerote ewig einen Berg hoch, ist dehydriert und lernt auf dem Scheitelpunkt etwas aus seiner Vergangenheit. Zurück in der Heimat setzt er seine Schwester vor die Tür, die wiederholt bei ihm Unterschlupf sucht.

Ähm ja. Ich konnte mich weder mit dem Protagonisten oder einer anderen Figur identifizieren, noch hatte ich Mitgefühl für seine Situation. Ja, es war schrecklich, was ihm in damals widerfahren war, aber mir war nicht klar, was die Autorin mir mit dieser Geschichte sagen wollte, in der Männer die Wünsche ihrer Frauen missachten und Frauen ihre Männer betrügen.

Während der Diskussionsrunde

Im Lesekreis kam das Gespräch sehr schnell auf den Wandel von Familienstrukturen, die Rollenverteilung von Mann und Frau und die Bedeutung von Kindern innerhalb der Familie. Viel hat sich gewandelt in den letzten Jahren, Frauen machen öfter Karriere, Männer widmen sich stärker häuslichen Pflichten. Henning ist ein Beispiel dafür, dass es für Männer nicht immer eine leichte Veränderung ist, dass sie sich überfordert fühlen – wie Mütter auch – und beginnen, an sich selbst zu zweifeln.

Kinder nehmen zudem heute deutlich mehr Raum ein als früher. Sie stehen oft im Mittelpunkt der Familie und fordern deutlich mehr Aufmerksamkeit als das vielleicht noch vor einigen Jahren der Fall war. Ich mit meinen Ü40 hatte als Kind viele Freiheiten. Ich bekam eine Uhrzeit gesagt, zu der ich daheim sein sollte, wo ich mich zwischenzeitlich aufhielt, spielte keine Rolle, wussten meine Eltern doch, dass ein halbes Dorf ein Auge auf uns Kinder hatte. Wir waren Mitläufer in den Familien und die Verantwortung für uns verteilte sich auf mehr Köpfe als nur zwei.
Heute sieht das anders aus, heute dreht sich alles um den Nachwuchs und noch dazu muss irgendwie das Geld verteilt werden, um ihm eine sichere Zukunft zu bieten. Keine leichte Aufgabe für Eltern. Dass man dadurch in einen Burnout geraten kann, ist nachvollziehbar.

Was mich wirklich nachdenklich zurückließ war das Thema „Heilung von schlimmen Vorkommnissen innerhalb der Familie“, das kurz angesprochen wurde. Spricht man nicht darüber, kehrt man es unter den Tisch und überdeckt prinzipiell sämtliche Probleme, die auftauchen, kann das gerade die Kinder sehr verletzen und Wunden bei ihnen hinterlassen, die sie noch lang ins Erwachsenenleben mittragen.
Henning schleppt ein sehr traumatisches Erlebnis mit sich herum, an das er sich nicht einmal mehr erinnern konnte, weil es nie aufgearbeitet wurde. Es prägt sein Leben und bricht unweigerlich aus, als die Überforderung zunimmt. Kommunikation hat nie stattgefunden, allerdings ist das ein Problem, dass auch heutzutage oft noch besteht. Man spricht nicht gern über Schwächen und Fehlentscheidungen, bedenkt aber nicht, was man seiner Familie damit antun kann.

Nach der Diskussionsrunde

Schon auf dem Heimweg vom Lesekreis schossen mir tausend Gedanken zu „Neujahr“ durch den Kopf, die meine eigenen Erlebnisse betrafen, aber auch Dinge, die ich bei befreundeten Familien beobachten kann. Die Gespräche über dieses Buch haben es mich aus ganz anderen Blickwinkeln sehen lassen. Ich habe gemerkt, dass ich es viel zu schnell abgeurteilt hatte und dass es darin mehr zu entdecken gibt, durchleuchtet man die Problematik ein wenig stärker.

Fazit

Nach wie vor kann ich mich nicht mit der Geschichte identifizieren, da mir mangels Kinder die Erfahrungen dafür einfach fehlen, aber ich verstehe die Hintergründe nun besser und sehe, dass die Autorin ein gutes Buch zu einem wichtigen Thema geschrieben hat.

„The Calculating Stars“ von Mary Robinette Kowal

33080122.jpg Titel: The Calculating Stars
Autorin: Mary Robinette Kowal
Verlag: Tor Books

Inhalt:
„On a cold spring night in 1952, a huge meteorite fell to earth and obliterated much of the east coast of the United States, including Washington D.C. The ensuing climate cataclysm will soon render the earth inhospitable for humanity, as the last such meteorite did for the dinosaurs. This looming threat calls for a radically accelerated effort to colonize space, and requires a much larger share of humanity to take part in the process.
Elma York’s experience as a WASP pilot and mathematician earns her a place in the International Aerospace Coalition’s attempts to put man on the moon, as a calculator. But with so many skilled and experienced women pilots and scientists involved with the program, it doesn’t take long before Elma begins to wonder why they can’t go into space, too.“

Meinung:
„The Calculating Stars“ hatte ich als Teil der Popsugar-Reading-Challenge zum Thema „A book about or by a woman in STEM“ gewählt und ich hätte nie erwartet, dass ich es so sehr mögen würde.

Wir begegnen in dieser Geschichte sehr kompetenten Mathematikerinnen, die nicht nur im Krieg einen wesentlichen Beitrag geleistete haben, sondern auch als Vorläufer unserer heutigen Computer in sehr kurzer Zeit sehr wichtige Berechnungen vornahmen und so auch für Raumfahrt eine bedeutsame Rolle spielten.

Eine von ihnen ist die Protagonistin Elma York, die nichts mehr liebt als das Fliegen und die nach einem Meteoreinschlag dabei helfen möchte, bemannte Raketen ins All zu schicken, um den Weg zu ebnen für die Besiedelung eines Planeten, da die Erde in wenigen Jahren unbewohnbar sein wird. Doch Elma träumt davon, mehr zu tun als Berechnungen anzustellen. Sie möchte eine Astronautin werden – im Jahr 1952 undenkbar. Alle wichtigen Jobs sind von Männern besetzt, man akzeptiert Frauen als „wertvolle Unterstützerinnen“, aber all ihr Wissen und Können wird heruntergespielt.

So verwundert es auch nicht, dass Elma zunächst als „Lady Astronaut“ in einer Kindersendung landet, doch als sie merkt, welche Vorbildrolle sie plötzlich für kleine Mädchen einnimmt, werden ihre Bestrebungen, eine „echte“ Astronautin zu werden, stärker. Und sie stößt auf Widerstand.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass Elma nicht nur äußerlich auf Hindernisse stößt, sondern auch mit Erziehungsbarrieren und psychischen Problemen zu kämpfen hat. Immer wieder hallen ihr die Worte ihrer Mutter „was sollen denn die Leute denken?“ durch den Kopf. In ihrem Fall lässt das nicht nur leichtes Unbehagen aus, sondern führt zu Panikattacken, sobald sie im Rampenlicht steht.

Das macht sie für mich zu einem ausgesprochen menschlichen und nachvollziehbaren Charakter, denn noch immer werden Mädchen darauf getrimmt, „lieb und brav“ zu sein, während man Jungs zum Anecken ermutigt. Doch Elma wird zur Heldin ihrer Geschichte, sie geht gegen ihre Ängste an und lässt sich auf ihrem Weg zu ihrem Traum davon nicht aufhalten.

Ein weiterer positiver Aspekt des Buchs sind für mich darüberhinaus die Beziehungen der Figuren untereinander. Zwar gibt es hin und wieder Unstimmigkeiten, aber alle begegnen sich mit Respekt, versuchen einander zu unterstützen und verwickeln sich nicht in Intrigen und Dramen. Ja, es gibt einen „Bösewicht“, doch auch seine Motive sind nachvollziehbar und auch er zeigt Schwächen, die ihn für mich sympathisch machten.
Ich fand es sehr entspannend eine Geschichte zu lesen, in der es wenige Konflikte gab – manche mögen es für unrealistisch bei einem Thema wie diesem handeln, für mich war es ein großer Pluspunkt des Romans.

„The Calculating Stars“  ist eine sehr gut recherchierte Story, die ein wichtiges Thema beleuchtet, das immer noch nicht besonders fortschrittlich behandelt wird. Ein Blick auf Wikipedia zeigt, dass es zwischen 1963 und heute nur  78 Astronautinnen (bzw. Anwärterinnen oder Rentnerinnen) gab bzw. gibt. Von einem echten Durchbruch kann man da wohl kaum sprechen.

Ich kann dieses Buch wirklich jedem sehr ans Herz legen. Für mich war es ein echtes Highlight und ich werde schon bald die Fortsetzung „The Fated Sky“ lesen.

Abgebrochen: „Auf Erden sind wir kurz grandios“ von Ocean Vuong

47819256. sy475 Titel: Auf Erden sind wir kurz grandios
Autor: Ocean Vuong
Verlag: Hanser
Originaltitel: On Earth We’re Briefly Gorgeous
Übersetzung: Anne-Kristin Mittag

Inhalt:
„Lass mich von vorn anfangen. Ma …“ Der Brief eines Sohnes an die vietnamesische Mutter, die ihn nie lesen wird. Die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens ist Analphabetin, kann kaum Englisch und arbeitet in einem Nagelstudio. Sie ist das Produkt eines vergessenen Krieges. Der Sohn, ein schmächtiger Außenseiter, erzählt – von der Schizophrenie der Großmutter, den geschundenen Händen der prügelnden Mutter und seiner tragischen ersten Liebe zu einem amerikanischen Jungen.

Meinung:
Lang, lang hab ich mit mir gerungen und dieses Buch immer wieder zur Hand genommen. Mal habe ich einen ganzen Absatz gelesen, mal nur zwei Sätze, mal bin ich schon über zwei Wörter nicht hinaus gekommen. Bis ich schließlich zugeben musste, dass es kein Buch für mich ist, das ich zu sehr unter dieser Lektüre leide.

Ocean Vuong ist ohne Frage ein hervorragender Autor, der seine Geschichte sehr eindrücklich erzählt, der es versteht, die Irrungen und Wirrungen seines Protagonisten in der Struktur des Romans widerzuspiegeln – doch ich mir war dies alles zu „ehrlich“, zu brutal. Ja, das Leben ist nicht immer ein Zuckerschlecken und ich habe das große Glück, in guten und friedlichen Verhältnissen aufgewachsen zu sein, doch die Gewaltszenen hier haben mich zu sehr mitgenommen. Manchmal bestehen sie nur aus einer Andeutung, doch sehr oft wird das Geschehen ausgesprochen detailreich geschildert.

„Auf Erden sind wir kurz grandios“ ist auf jeden Fall ein sehr gutes und wichtiges Buch unserer Zeit, aber ich habe es nach mehreren Anläufen abgebrochen, weil es mir zu nah ging.

„Die Frau nebenan“ von Yewande Omotoso

34753355. sy475 Titel: Die Frau nebenan
Autorin: Yewande Omotoso
Verlag: Ullstein
Originaltitel: The Woman Next Door
Übersetzung: Susanne Hornfeck

Inhalt:
„Hortensia und Marion sind Nachbarinnen. Eine ist schwarz, eine weiß. Beide blicken auf beeindruckende Karrieren zurück. Ihre gegenseitige Abneigung pflegen sie mit viel Eifer, aber was wissen sie wirklich voneinander?“

Meinung:
Dieses Buch habe ich bei einem Lesekreisabend entdeckt.
Es ist die Geschichte zweier Frauen in ihren späten Lebensabschnitten, die unterschiedlicher nicht sein können und dennoch so viele Gemeinsamkeiten haben.

Hortensia und Marion sind Nachbarinnen in einem reichen Vorort Kapstadts. Schon seit Jahren haben sie ihre Feindschaft kultiviert, doch nach dem Tod von Hortensias Mann sorgen ein paar ungewöhnliche Ereignisse dazu, dass sie sich einander nähern müssen.

Zunächst wirkt dieses Buch recht amüsant, sind doch beide Frauen recht bissig und sarkastisch, doch schon bald erfährt man mehr über sie und blickt hinter ihre Masken, die eigentlich nur dem Selbstschutz dienen.

Während Hortensia ihr Leben lang gegen Rassismus ankommen musste, auch wenn die Apartheid offiziell beendet war, schlugen Marion bereits früh in ihrer beruflichen Laufbahn andere Vorurteile entgegen. Beide Frauen waren in ihren Gebieten sehr erfolgreich, doch beide mussten auch sehr viel für diesen Erfolg opfern.
Hortensia entschied sich anfangs gegen ein Kind und konnte später keine mehr bekommen, obwohl sie sich nach einer Familie sehnte.
Marion hatte eine Familie gegründet, doch merkte sehr bald, dass es schwer wurde, die Karriere damit zu vereinen. Sie entfremdete sich sowohl von ihrem Mann und den Kindern als auch von ihrem Geschäftspartner.

Es sind zwei sehr schillernde Figuren, die wir in diesem Buch kennenlernen, die mich emotional beide sehr berührt haben. So lustig sie sich auch ungewollt verhalten, so aktuell sind ihre Schwierigkeiten doch nach wie vor für erfolgreiche Frauen in unserer Gesellschaft. Frauen haben nach wie vor mit Widerstand zu rechnen, wollen sie berufliches und privates Glück unter einen Hut bringen. Es wird von ihnen oft mehr erwartet als von einem Mann, sie müssen „bissiger“ sein, härter als ihre männlichen Kollegen. Und immer werden sie etwas opfern müssen für ihren Erfolg, auch wenn die Öffentlichkeit vielleicht nicht immer davon erfährt.

Ich werde noch eine ganze Weile über Hortensia und Marion nachdenken, über das, was ihnen im Leben widerfahren ist, was sie sich erkämpft und was sie dabei verloren haben.

„Die Frau nebenan“ ist ein wunderbar unterhaltsames Buch mit einem sehr ernsten Hintergrund, das ich jedem wirklich ans Herzen legen kann.

„Quichotte“ von Salman Rushdie

43811212. sy475 Titel: Quichotte
Autor: Salman Rushdie
Verlag: Jonathan Cape

Inhalt:
Inspired by the Cervantes classic, Sam DuChamp, mediocre writer of spy thrillers, creates Quichotte, a courtly, addled salesman obsessed with television, who falls in impossible love with a TV star. Together with his (imaginary) son Sancho, Quichotte sets off on a picaresque quest across America to prove worthy of her hand, gallantly braving the tragicomic perils of an age where “Anything-Can-Happen”. Meanwhile his creator, in a midlife crisis, has equally urgent challenges of his own.

Meinung:
Ich bin großer Fan von Salman Rushdie, der immer wieder zu überraschen vermag und es mit seinem neuesten Werk auf die Shortlist des Man Booker Prize 2019 geschafft hat.

„Quichotte“ ist grob angelehnt an „Don Quichotte“ von Miguel de Cervantes, bedient sich aber auch an anderen Werken und Genres. Man findet hier eine wilde Mischung aus Büchern, Filmen, Figuren der Öffentlichkeit,…

Es ist die Geschichte eines von Trash-TV verblendeten Mannes, der sich auf die Mission begibt, seinen geliebten Fernsehstar zu erobern, unterwegs einen Sohn erfindet und seltsame Dinge erlebt.
Es ist aber auch die Geschichte eines Spionageautors, der seine Familienprobleme mithilfe Quichottes fiktiv verarbeitet.

Rushdie gelingt es ausgesprochen gut, Fiktion und Realität in diesem Buch zu verweben. Zwar treibt er es hier bewusst auf die Spitze, dennoch lässt sich nicht leugnen, dass unser Leben nicht nur aus Fakten besteht. Wir alle erschaffen unsere eigene Welt. Wir tagträumen, wir fantasieren und immer wieder finden wir uns früher oder später in einer Situation, die zu unseren Gedankenspielen passt. Wir alle schreiben unsere Geschichte selbst, mal mehr, mal weniger gelungen.

Zwar steht in diesem Roman das Thema „Familie“ stark im Vordergrund, doch es werden auch aktuelle Probleme beleuchtet wie beispielsweise Immigration, Rassismus und Missbrauch jeglicher Art.

„Quichotte“ ist ein großartiges Werk, das mir stellenweise allerdings ein ganz klein wenig zu übertrieben war, aber dennoch kann ich es sehr empfehlen und bin gespannt, ob es den diesjährigen Man Booker Prize gewinnen wird.

„Confessions of a Bookseller“ von Shaun Bythell

44784526Titel: Confessions of a Bookseller
Autor: Shaun Bythell
Verlag: Profile Book Ltd

Inhalt:
‚Do you have a list of your books, or do I just have to stare at them?‘ Shaun Bythell is the owner of The Bookshop in Wigtown, Scotland. With more than a mile of shelving, real log fires in the shop and the sea lapping nearby, the shop should be an idyll for bookworms. Unfortunately, Shaun also has to contend with bizarre requests from people who don’t understand what a shop is, home invasions during the Wigtown Book Festival and Granny, his neurotic Italian assistant who likes digging for river mud to make poultices.

Meinung:
„Confessions of a Bookseller“ ist das zweite Buch des Inhabers von „The Bookshop“ in Wigtown (Schottland).

Bereits sein erstes Buch „Tagebuch eines Buchhändlers“ fand ich sehr unterhaltsam und interessant im Hinblick auf den antiquarischen Buchhandel.
Sein neues Werk setzt dort an, wo das alte aufhörte und unterscheidet sich im Aufbau nicht: es sind Tagebucheinträge eines kompletten Jahres inkl. Onlinebestellungen, Besucherzahl und Gesamteinnahmen des Tages.

So gesehen bietet „Confessions of a Bookseller“ nichts Neues, dennoch hat es mir Spaß gemacht, erneut von seinen Begegnungen mit Kunden und Angestellten zu lesen. Es bietet einen guten Einblick in eine Welt, die mir recht fremd ist, die ich aber sehr spannend finde.

Es wird Bythell allerdings nicht gefallen, dass ich sein Buch auf einem Kindle gelesen habe, hat er doch mal auf so ein Gerät geschossen und es als „Mahnung“ an die Wand gehängt…

Eine nette, leichte Lektüre für zwischendurch.